Das hat Michael Jordan mal gesagt und diese Aussage passt gut zu meinem nächsten Thema. Das zeichnen von Negativräumen. Es ist für mich eine Vorübung zum Thema Proportionen. Für mich mit das schwierigste Thema beim Zeichen, da mir tatsächlich jegliches räumliches Sehen fehlt. Soll heißen, dass ich Abstände so überhaupt nicht einschätzen. Wer mal gesehen hat, wie ich versuche mein Auto in ein Lücke zu parken, die für einen LKW reichen würde, weiß genau was ich meine. Und ich fahre einen Twingo 🙂 Ich kann sowas einfach nicht abschätzen. Aber wer weiß, vielleicht lerne ich das ja jetzt beim Zeichnen.
Heute habe ich mich also mal wieder der Theorie zugewandt. Ab und zu braucht man einfach eine Pause. Eine Übung habe ich bis jetzt ausgelassen. Das „blinde“ zeichnen. In diesem Fall sollte man sich seine Handlinien anschauen und sie, ohne dabei hinzuschauen zeichnen. Ich hab es einfach nicht hingekriegt. Immer wieder huschten die Augen rüber zu Papier und Bleistift und ich habe es dann, ziemlich frustriert, aufgegeben. Vielleicht später….aber im Augenblick schaff ich es einfach nicht. Kontrollzwang lässt grüßen. Egal…kommen wir zur benannten Übung.

Es geht darum, die Zwischenräume zu sehen und zu zeichnen. Daraus ergibt sich dann ganz automatisch ein Bild. Zu diesem Zweck habe ich mir einen Gartenstuhl auf der Arbeit vorgenommen. Den ersten Versuch habe ich gestern schon gestartet.Man kann erkennen, was es sein soll. Aber wirklich zufrieden war ich mit dem Ergebnis nicht. Also habe ich ein Foto gemacht und beschlossen, es noch einmal zu versuchen.

Während die linke Hirnhälfte den Stuhl und seine Nutzung sieht, sucht sich die rechte nun die geometrischen Linien und Formen. Ich muss zugeben, ich habe bei diesem Exemplar geschummelt und sowohl die negativräume, als auch die positiven benutzt. Für das Grundgerüst tatsächlich nur die negativen. Aber danach ging es für mich irgendwie wieder nicht ohne die andere Komponente. Aber mit dem Ergebnis bin ich zufrieden, auch wenn die Beine etwas kurz geraten sind.

Was mir bei dieser Übung besonders gut gefallen hat, ist die praktische Umsetzung der Aussage, dass alles Negative immer auch das Positive in sich birgt. Wir haben das alle schon mal gehört und wissen das eigentlich auch. Aber in den Momenten, wo etwas nicht so schönes passiert, vergessen wir das schnell und überlassen uns den negativen Gefühlen. Diese Übung hat mir einfach auch mal praktisch gezeigt, dass es eben doch immer auch was positives gibt. Man sieht es nicht immer und manchmal erschließt es sich erst später. Aber wie man hier deutlich sehen kann, wurde aus den leeren Räumen ein Stuhl. Ich bin fasziniert 🙂