
Hindernisse und Schwierigkeiten sind Stufen, auf denen wir in die Höhe steigen.
– Friedrich Nietzsche –
So ist es auch beim Malen.
Ich liebe Wasser, vor allem aber das Meer. Nordsee, Ostsee, Indischer Ozean, Atlantischer Ozean….völlig egal. Mich fasziniert immer wieder die Weite und wie unterschiedlich die Stimmung sein kann. Sturm und Wellen, Morgen- oder Abendstimmung, regnerisch, nebelig, strahlender Sonnenschein. Wenn ich irgendwo an einem Strand stehen kann, bin ich immer wieder überwältigt von dem Bild, dass sich mir bietet. Dieses Bild entstand an der Ostsee. Leider habe ich es nicht selbst gemacht, aber ich darf es benutzen, weil es mir als Inspiration diente. An dieser Stelle: Danke schöne 🙂
Als ich es bekommen habe, war ich tatsächlich ein wenig neidisch, weil ich schon so lange nicht mehr am Meer war. Zu wissen, dass ich bald auch da sein werde, war dann schon mal ein kleiner Trost.
Zu meinem ersten Versuch, dieses Bild in Aquarell umzusetzen. Mit Bleistift hatte ich mir ein paar Hilfslinien gezogen: Horizont, Düne, Strandlauf, Ufer. Da der Himmel am Horizont am dunkelsten ist, fing ich mit dunkelblau an. Leider habe ich viel zu viel Wasser benutzt und es war gar nicht so leicht, die Farbe dort zu halten, wo sie hin sollte. Außerdem hab ich mich stur an die doch sehr linearen Hilfslinien gehalten. Die Farben wollten mir auch nicht so recht gelingen. Dementsprechend ist das Ergebnis. Nach solchen Bildern bin ich immer sehr demotiviert und muss mir selber immer wieder sagen: üben, üben, üben. Irgendwann wird es schon so werden, wie ich es mir vorstelle.

Ich versuchte es also ein zweites Mal. Auch wieder mit Hilfslinien, diesmal aber nicht ganz so linear. Inzwischen hatte auch ich begriffen, dass von hell nach dunkel besser funktioniert, als umgekehrt. Ja, ich weiß, ist eigentlich logisch. Aber mit Wasser geht es eben auch umgekehrt. Für den Himmel ist das auch gar nicht sooo verkehrt. Das Papier wird dann allerdings sehr nass und man muss lange warten, bis man mit anderen Farben weitermachen kann. Wenn man zu ungeduldig ist, sieht es eher aus, wie eine Batik.
Dieses mal also anders herum und geduldig warten, bis alles trocken ist. In der Zwischenzeit kann eine ungeduldige Natur, wie ich eine bin, ja schonmal ein anderes Bild anfangen 😉
Und der zweite Versuch kann sich dann schon eher sehen lassen

Nicht mehr ganz so linear und vor allem nicht mehr so viele Wasserpfützen, die mit Rand auftrocknen. Bei weitem noch nicht das Ergebnis was ich haben möchte. Die Sonne ist immer noch zu hell, dafür finde ich die Reflektion auf dem Wasser schon gut gelungen. Der Dünenrand im Hintergrund ist noch nicht so proportional wie er sein müsste und immer noch zu dunkel. Der Uferrand müsste irgendwie noch feiner werden und ich habe absolut keine Ahnung, wie ich die Fussspuren im Sand umsetzen kann. Aber an diesem Bild werde ich mich immer wieder mal versuchen und euch dann zeigen, wie es weitergeht. Natürlich wird es auch dann nicht aussehen, wie die Fotografie. Insgesamt bin ich mit dem Ergebnis aber trotzdem zufrieden. Man kann zumindest erahnen, welches Bild mir zur Vorlage gedient hat. Und im Vergleich zum ersten Bild gibt es eben doch schon die ein oder andere gelungene Veränderung….