Wie oft denken wir, dass wir gescheitert sind? Wenn die Dinge nicht so laufen, wie wir uns das wünschen, sind wir schnell dabei, nach Fehlern zu suchen. Und wenn das gleich mehrmals passiert, zweifeln wir schnell mal an unseren Fähigkeiten. Auf meiner Reise zum Malen habe ich viele Bücher und Beiträge gelesen. Irgendwo hatte ich gelesen, dass Malen auch bei der Persönlichkeitsentwicklung helfen kann. Das konnte ich mir so jetzt zwar nicht vorstellen, aber ich bemerke immer wieder, dass es stimmt.
Mit meinem letzten Bild konnte ich die Erfahrung wieder machen. Nachdem ich es gestern fertig hatte, wollte ich es eigentlich schon wegwerfen, weil es eben nicht gelungen war. Die Nebelschwade war dann doch zu heftig und passte absolut nicht ins Bild. Das kommt davon, wenn man es perfekt machen will. Denn vorher war es mir zu wenig. Und dann habe ich es verschlimmbessert. Manchmal sollte man ein Bild dann einfach ruhen lassen, es immer wieder betrachten und im späteren Verlauf noch kleine Änderungen vornehmen. Etwas, was mir so gar nicht liegt.

Ich hab es trocknen lassen und überlegt, was ich nun damit mache. Wie gesagt, es in den Papierkorb zu werfen, wäre das leichteste gewesen. Mache ich es halt noch mal neu. Aber dann wäre die Zeit, die ich daran gesessen habe, vergeudet gewesen. Und der Gedanke gefiel mir auch nicht. Ich wollte es auch erst nicht zeigen. Wer zeigt schon gern, wenn er versagt hat. Aber ich lerne ja noch und zum Lernen gehören Fehler eben dazu. Also hab ich es doch gezeigt, genau vor diesem Hintergrund. Fehler machen gehört dazu und sind wichtig für den Lernprozess. Und ich hatte eine Idee, wie ich vielleicht noch etwas retten kann. Jetzt ist die Nebelschwade zwar immer noch zu viel, aber sie ruiniert nicht mehr völlig das Bild.

Aber eines ist sicher….dieses Motiv werde ich noch einmal malen. Nur nicht heute :). Aber wie in einem Gemälde, kann man auch im Leben die Dinge manchmal nachjustieren. Eine beruhigende Erkenntnis….